2. Vortrag | 21:00: - 21:40Uhr
Dr. Saskia Wöhl
(Stellv. Institutsleitung)
Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Westerwald-Osteifel
Fachzentrum für Bienen und Imkerei Mayen
Kurzvita:
1979 |
geboren und aufgewachsen in Mittelfranken (Bruckberg bei Ansbach)
|
1999 |
Abitur
|
1999 - 2004 |
Studium Diplom Biologie, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen
|
2005 - 2008 |
Promotion Abt. Tierphysiologie Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Thema: Zielprädiktion beim Schützenfisch: eine komplexe kognitive Leistung mit extrem hoher Geschwindigkeit
|
2008 - 2013 |
Projektbezogene Mitarbeit im Naturschutzgroßprojekt des NABU RLP
|
2009 - 2013 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin f.b.A. Universität Trier |
2014 - 2017 |
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt „Deutsches Bienenmonitoring (DeBiMo)“am DLR WW-OE Fachzentrum für Bienen und Imkerei
|
Seit 2017 |
wissenschaftliche Mitarbeit und stellvertretende Institutsleitung und Leitung Honiglabor DLR WW-OE Fachzentrum für Bienen und Imkerei in Mayen
|
Titel des Vortrages: Honig als Spiegelbild der Landschaft
Kurze Inhaltsbeschreibung des Vortrages:
Honig ist nicht nur ein wunderbares Produkt unserer Honigbiene Apis mellifera, sondern speichert auch wertvolle Informationen aus Raum und Zeit. Indem Apis mellifera an Blüten Nektar sammelt wird dieser Nektar und der entsprechende Pollen im Honig gespeichert. Auch Honigtau als Nahrungsquelle bringt sowohl verschiedene Sedimentbestandteile als auch Mineralien mit sich. Die Sedimentbestandteile und Pollen können schließlich durch die Pollenanalyse Aufschluss über unterschiedliche Trachten geben.
Die Pollenanalyse und weitere physikalische Eigenschaften kombiniert mit verschiedenen Standortspezifischen und Imkerspezifischen Daten können dazu beitragen, verschiedene Fragestellungen über die Landschaftsstrukturen zu beantworten.
In dem landesgeförderten Projekt REGIO-Honig Rheinland-Pfalz wurden in drei aufeinanderfolgenden Jahren (2021-2023) mehr als 500 Honige aus Rheinland-Pfalz untersucht. Über die Standortzuordnung in Kombination mit der Pollenanalyse konnten für diese Honige regionale Trachtkarten erstellt werden. Diese Trachtkarten könnten zukünftig Imkern dazu dienen, Standorte für die Wanderung zu nutzen.
Aber die Pollenanalyse kann noch mehr: Auch der Einfluss von landwirtschaftlichen Kulturen auf die Honigbiene und damit auf den Honig kann aufgezeigt werden unter der Voraussetzung, dass ein Nektareintrag hiermit verbunden ist. Weiterhin sind ein Nachweis und ein mögliches Ausbreiten von Neophyten ebenfalls über ein Monitoring möglich.
Ein Monitoring über mehrere Jahre mit gleichbleibenden Untersuchungsumfang kann schließlich auch Rückschlüsse über den Einfluss von Wetterereignissen und klimatischen Entwicklungen auf Trachtverhältnisse und Nahrungsverfügbarkeiten geben - sowohl bei der Nektarverfügbarkeit von Blüten als auch das Vorkommen von Honigtau durch Blattläuse.