Eingängiges Motto – erfolgreiche Gespräche:
D.I.B. zieht positives Fazit der Grünen Woche 2024
Unter dem diesjährigen Motto „Weil wir Beestäuber brauchen“ war der Deutsche Imkerbund e. V. vom 19.–28. Januar 2024 auf der Grünen Woche in Berlin (Halle 3.2 ErlebnisBauernhof, Stand 213) vertreten.
Angesichts des Klimawandels und der zunehmenden Veränderung natürlicher Lebensräume zählt es aus Sicht des D.I.B. umso mehr, die Bedingungen für „Beestäuber“ wie Honig- und Wildbienen zu verbessern und damit zum Erhalt zahlreicher Nutz- und Wildpflanzen sowie zur Ernährungssicherheit beizutragen.
Der Hintergrund: Rund 80 % aller heimischen Blütenpflanzen sind auf die Bestäubung von Honig- und Wildbienen sowie anderer bestäubender Insekten angewiesen. Die Honigbienen übernehmen bis zu 90 % dieser Bestäubungsleistung, ohne die viele Nahrungsmittel nicht mehr in der gewünschten Qualität produziert werden könnten und eine ausgewogene Ernährung nicht mehr gesichert wäre.
Fachlicher Austausch …
Neben der Information interessierter (Fach-)Besucher/innen und der professionellen Beratung von Imkerinnen und Imkern am D.I.B.-Stand – bspw. zur Vespa-velutina-Problematik – stand während der Grünen Woche vor allem der fachliche Austausch mit diversen Ansprechpartnerinnen und -partnern aus Politik, Verbänden, des Naturschutzes, der Landwirtschaft sowie anderer Institutionen im Fokus.
Inhalte bzw. Ziele dieser Fachgespräche waren insbesondere:
Weiterentwicklung der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) – nach 2027
- Förderung der Öko-System-Leistung mit einkommenswirksamer, auskömmlicher Honorierung
- Förderung von Strukturelementen zur Stärkung von Biodiversität und Klimaschutz
- Mehrfachnutzung vorhandener Fläche (zur Sicherung der Ernährung, Energiegewinnung, Recarbonisierung sowie zum Erhalt der Biodiversität)
- Veranschaulichung der Bedeutung der Honigbienenhaltung in der Kulturlandschaft
- Sicherung von Futter- und Nistplätzen für alle Bienen
- Klare Definitionen von Schutzgebieten (unter Berücksichtigung des Zusammenspiels von Wild- und Honigbienen)
- Unterstützung des Handwerks „Honigbienenhaltung“/Erhalt der Imkerei (zur Sicherung flächendeckender Bestäubung)
Beispielhafte Ergebnisse …
Während der Fachgespräche mit den verschiedenen Akteurinnen und Akteuren kam es zu einem intensiven Austausch, wobei neue Ideen und konkrete Ansätze diskutiert wurden.
Auch D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann führte zahlreiche Gespräche – u. a. mit dem Lebensmitteleinzelhandel/LEH (REWE und Kaufland) zu geplanten Nachhaltigkeitsprojekten. Im nächsten Schritt sollen diesbezüglich Kontakte zwischen regionalen Händlern (LEH) und Imkerinnen und Imkern vor Ort hergestellt werden. Optimal wäre laut Ellmann eine Kooperation mit Initiierung einer gemeinsamen Kreislaufwirtschaft, die folgendermaßen funktionieren würde: Imker/innen liefern Echten Deutschen Honig aus der Region, in garantierter Abnahmemenge und zu einem auskömmlichen Preis. Durch die Verwendung des Imker-Honigglases zur Mehrfach-Verwendung schließt sich am Ende wieder der Kreis. Gesucht wird noch eine praktikable Lösung zur Rücknahme der Gläser und Überlegungen zum Ablauf werden noch diskutiert.
Auch ein Gespräch mit Stefan Ahrens, Geschäftsführer der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP), brachte vielversprechende neue Erkenntnisse. So gibt es dort Pläne, beim Anbau auf „10 + 10“ umzusteigen (Öl- und Eiweißpflanzen zu gleichen Anteilen). Ellmann wies darauf hin, dass es einen abnehmenden Markt geben muss, wenn man neue Pflanzen in den Anbau integrieren möchte. Die Erhöhung der anzubauenden Fruchtarten begrüßt der D.I.B. ausdrücklich.
Am Ende der Grünen Woche konnte D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann ein durchweg positives Fazit ziehen und bedankte sich für die konstruktiven Gespräche. Zugleich betonte er die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns: „Nur gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren der verschiedenen Fachzielgruppen werden wir die skizzierten Herausforderungen erfolgreich bewältigen können.“
Wachtberg, 05. Februar 2024
Download Pressemitteilung zur Grünen Woche 2024
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