Kongress stellt die Frage nach der künftigen Zuchtrichtung

Neben der Diskussion um große Nutztiere gibt es auch für Bienenhalterinnen und Bienenhalter einen eigenen Vortragsblock

Alte Rassen sind ein wichtiges Element biologischer Vielfalt in Deutschland. Zu den Nutztieren gehören nicht nur große und kleine Wiederkäuer, Schweine, Pferde, Kaninchen oder Geflügel. Auch die Honigbiene ist ein Nutztier - wenngleich ihre Haltung bei deutschen Imkereien in aller Regel deutlich naturnäher stattfindet. Spannend ist die Frage trotzdem, ob ältere Rassen über besondere Eigenschaften oder eine regionale Historie verfügen. Moderne Rassen mögen ökonomisch sein, aber vielleicht gibt es andere Vorteile, die in der Zucht wieder eine Rolle spielen sollten. Viele Rassen bei den großen Tieren sind in den vergangenen Jahrzehnten fast verloren gegangen und heute gefährdet. Bei den Bienen gibt es dagegen zum Glück schon immer regionale Züchter, die darauf geachtet haben, dass ihre Bienen an die Umgebung angepasst sind. Eine große Chance für die Imkerei.

Das BMEL und seine Kooperationspartner (BLE, DGfZ und GEH) veranstalten den mehrtägigen Kongress zur Zucht und Erhaltung alter und bedrohter einheimischer Nutztierrassen. Er findet vom 26. bis 28. September 2022 im World Conference Center Bonn statt. Ein umfangreiches wie tierartenübergreifendes Themenspektrum ist an diesem einzigartigen Veranstaltungsort geplant. Der Kongress ist Teil der Reihe des BMEL-Referates 715 „Praxis trifft Wissenschaft“. Das BMEL und seine Kooperationspartner möchten damit über den aktuellen Stand informieren und interessierten Teilnehmern eine Plattform zum Austausch zwischen Praxis, Wissenschaft und Politik bieten. Gemeinsam sollen Vorschläge und Konzepte für die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der genetischen Ressourcen entwickelt werden. Ein spannendes Thema gerade für die Imkerei.

Im Vortragsprogramm ist ein eigener Block zur Bienenhaltung vorgesehen, den Dr. Marina Meixner vom Bieneninstitut Kirchhain moderiert.

 

Bedrohte Honigbienenpopulationen in Europa
Strategien und Maßnahmen zu ihrer Erhaltung
Dr. Per Kryger | Universität Aarhus, Dänemark

 

Zucht und Zuchtwertschätzung als Strategie für die Erhaltung gefährdeter Bienenpopulationen
Dr. Andreas Hoppe | Länderinstitut für Bienenkunde Hohen-Neuendorf

 

Aktuelle Entwicklungen in der Varroaresistenzzucht
Martin Gabel | Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Bieneninstitut Kirchhain

 

Kryokonservierung als Baustein zur Erhaltung von gefährdeten Zuchtpopulationen bei der Honigbiene
Dr. Jakob Wegener | Länderinstitut für Bienenkunde Hohen-Neuendorf
Dr. Marina Meixner | Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Bieneninstitut Kirchhain

 

Weitere Informationen sowie die Anmeldung zum Kongress finden Sie hier.