Ein bewegendes Jahr

Ein bewegendes Jahr

2025 war ein arbeitsreiches Jahr. Wir feierten das Jubiläum unserer Kollektivmarke und konnten zugleich den Zuschlag für die Apimondia 2029 nach Deutschland holen. Auch unsere politische Arbeit zeigte Wirkung – mit kleineren und größeren Erfolgen für die Imkerschaft. Ein Rückblick.

Üblicherweise legen wir unsere Arbeit in einem ausführlichen Tätigkeitsbericht dar, der erst im Laufe des Folgejahres erscheint. Zum Jahresende möchten wir dennoch schon jetzt einen kompakten Rückblick auf 2025 geben.

Honig – kein Zuckerschlecken

Gleich zu Jahresbeginn erschien unser Krisenbericht zum EU-Honigmarkt, den wir gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von BeeLife erarbeitet haben. Auf Grundlage der verfügbaren Daten beschreibt er die aktuelle Lage und formuliert umfassende Empfehlungen an die Politik.

Im Kampf gegen Honigverfälschung unterstützten wir das HarmHoney-Projekt der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU mit rund 100 authentischen Honigproben aus Deutschland. Ziel des Projekts ist es, moderne Analysemethoden auf EU-Ebene zu harmonisieren, damit diese als amtliche Methoden anerkannt werden.

Ein wichtiger Schritt war auch die Änderung der deutschen Honigverordnung im Zuge der sogenannten EU-Frühstücksrichtlinien. Sie wurde am 28. November 2025 im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Ab Mitte 2026 müssen damit alle Ursprungsländer inklusive Prozentangaben auf dem Honigetikett stehen. Der Deutsche Imkerbund hatte bereits gegenüber der Vorgängerregierung erreicht, dass sämtliche Prozentangaben verpflichtend werden. Nach dem Regierungswechsel nahmen wir frühzeitig Kontakt auf, um sicherzustellen, dass diese Regelung bestehen bleibt.

Schon während der Verhandlungen zu den EU-Frühstücksrichtlinien legten wir gemeinsam mit anderen Verbänden auf EU-Ebene den Grundstein für weitere wichtige Themen: Analysemethoden, ein EU-Referenzlabor, Rückverfolgbarkeitssysteme zur Bekämpfung von Honigverfälschung sowie höhere Qualitätsstandards für fairen Wettbewerb. Aus diesem Prozess ging die EU-Honigplattform hervor, an der wir uns vor allem über BeeLife und Copa-Cogeca beteiligen. Grundlage unserer Arbeit ist unser gemeinsames Positionspapier von 15 Verbänden.

100 Jahre Echter deutscher Honig

Das Jubiläumsjahr unserer Marke fand seinen Höhepunkt im Oktober beim Deutschen Imkertag in Bremen. Eine Zusammenfassung zum Jubiläum finden Sie hier.

Aufstellverbote in Naturschutzgebieten

Auf verschiedenen politischen Ebenen setzten wir uns für ein Ende pauschaler Aufstellverbote von Bienenvölkern in Naturschutzgebieten ein. Für 2026 sind dazu weitere Gespräche auf nationaler und europäischer Ebene geplant.

Vespa velutina

Am 24. März 2025 stufte das Bundesumweltministerium die Asiatische Hornisse offiziell um. Entgegen früheren Zusagen wurde die Imkerschaft nicht weiter in die Entscheidungsfindung einbezogen. Wir hatten Ministerium und Imkerverbände bereits Ende 2024 vor den geplanten Änderungen gewarnt und nahmen im Laufe des Jahres an mehreren Fachgesprächen und Veranstaltungen zu diesem Thema teil. Zudem haben wir eine wissenschaftliche Übersichtsarbeit über die Auswirkungen von Vespa velutina erstellt.

Apimondia

Gemeinsam mit dem Deutschen Berufs- und Erwerbsimkerbund bewarben wir uns erfolgreich um die Ausrichtung der Apimondia 2029 in Leipzig. Die besondere Stimmung des Kongresses in Kopenhagen im September 2025 wurde in einem kurzen Film von Daniel Herrmann eingefangen. Im Dezember folgte ein erstes Gespräch mit weiteren deutschen Verbänden.

Jugendarbeit

Jedes Jahr fördern wir das nationale Jungimkertreffen, bei dem Jugendliche aus allen Bundesländern ihr Wissen und ihr imkerliches Können messen. Das Siegerteam qualifiziert sich für das Weltjungimkertreffen. Da dieses 2025 ausfiel, fand vom 5. bis 7. September im oberpfälzischen Ensdorf ein deutsch-österreichisches Jungimkertreffen statt.

Von Handelsabkommen bis zu neuen genomischen Techniken

Nach dem Regierungswechsel in Brüssel setzte eine spürbare Deregulierungsdynamik ein, die viele erreichte Standards infrage stellt. Ein Thema waren beispielsweise die neuen genomischen Techniken in der Pflanzenzucht. Hier haben wir uns gegen eine Deregulierung engagiert. Auch das neue Omnibus-Paket zur Zulassung von Pflanzenschutzmitteln sowie die geplanten Änderungen der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2027 werden uns weiter beschäftigen.

2025 wurden zudem mehrere Handelsabkommen verhandelt. Angesichts der weltpolitischen Lage halten wir solche Abkommen grundsätzlich für sinnvoll. Sie dürfen jedoch weder bestehende Standards untergraben noch einzelne Sektoren benachteiligen. Die vorgesehenen Schutzklauseln für den Agrarsektor greifen aus unserer Sicht nicht für die Imkerei – vor allem aufgrund fehlender Daten. Hier wird sich der Sektor künftig stärker öffnen müssen. Auch dieses Thema begleitet uns weiter ins Jahr 2026.

Organisationen

Der Deutsche Imkerbund ist Mitglied in den europäischen Organisationen BeeLife, Copa-Cogeca und der European Beekeeping Association. In allen drei Verbänden arbeiten Vertreterinnen und Vertreter des Deutschen Imkerbundes aktiv in den Vorständen mit und bringen sich konstruktiv ein.

Tätigkeitsberichte

Angesichts des ereignisreichen Jahres ist bereits dieser kompakte Rückblick umfangreicher ausgefallen als geplant. Den ausführlichen Tätigkeitsbericht werden Sie im Laufe des Jahres lesen können. Die Berichte der vergangenen Jahre finden Sie hier.

Vielen Dank

Wir wünschen Ihnen allen ein frohes und gesundes neues Jahr. Unser Dank gilt allen, die sich konstruktiv, respektvoll und mit großem Engagement einbringen. Lassen Sie uns auch weiterhin gemeinsam für die Bienen und die Imkerei einstehen.