Vereint gegen die Asiatische Hornisse

Vereint gegen die Asiatische Hornisse

Die Bekämpfung von Vespa velutina ist im Grunde eine gemeinschaftliche Aufgabe. Doch ein Großteil der Arbeit bleibt an der Imkerschaft hängen. Wir möchten hier allen engagierten Imkerinnen und Imkern für ihren Einsatz danken.

Nachdem Vespa velutina als etablierte Art eingestuft wurde, ging es in einigen Bundesländern nach unserem Kenntnisstand drunter und drüber. Vielerorts war es unklar, wie die Bekämpfung weiter erfolgen soll. Diverse Fragen sind bis heute nicht geklärt. Einige Umweltbehörden wollen nur noch im Falle einer Gefährdung der Biodiversität handeln. Allerdings erwähnt Art. 19 der EU-Verordnung 1143/2014 explizit, dass auch Gefahren für die menschliche Gesundheit und wirtschaftliche Schäden abzuwenden sind. Für die Umsetzung dieser Verordnung ist gemäß §40a Absatz 1 des Bundesnaturschutzgesetzes die Naturschutzverwaltung zuständig.

Die Imkerschaft springt ein

Vieles bleibt nun an den Imkerinnen und Imkern hängen. Es ist nicht so, dass dies nicht vorher schon der Fall war, doch die Situation hat sich weiter verschärft. Der Deutsche Imkerbund setzt sich weiterhin bei den Bundesministerien dafür ein, dass eine Arbeitsplattform auf Bundesebene und eine Austauschplattform auf EU-Ebene für die EU-Mitgliedstaaten eingerichtet wird. Da die Bekämpfung in Deutschland jedoch Ländersache ist, ist auch die Arbeit in den einzelnen Bundesländern enorm wichtig.

Wir möchten uns daher recht herzlich bei allen engagierten Imkerinnen und Imker bedanken, die sich auf vielfältige Weise in die Bekämpfung von Vespa velutina einbringen – sei es bei der aktiven Nestsuche bis hin zur Nestentfernung oder in Form von Öffentlichkeitsarbeit. In vielen Vereinen und Verbänden werden Vorträge zum Thema angeboten und Schulungen organisiert. Vielerorts wird versucht, das Schlimmste zu verhindern. Hier können wir nur einige Beispiele nennen, die stellvertretend für alle Leute stehen sollen, die sich bei diesem Thema unermüdlich einsetzen.

Velutina Netzwerk Saar

Im Saarland haben Mitglieder des Verbandes saarländischer Imker schon frühzeitig das Heft in die Hand genommen. Inzwischen hat sich dort aus formellen Gründen ein eigener Verein gebildet – das Velutina Netzwerk Saar. Damit konnte die Politik ihre Verantwortung zwar an die Imkerinnen und Imker delegieren, jedoch war das saarländische Ministerium von Anfang mit der Bekämpfung von Vespa velutina überfordert. Sogar die Meldeplattform musste erst von einem Imker programmiert werden. Insofern trifft hier der Wunsch, dass die Bekämpfung nicht Aufgabe der Imkerschaft sei, die harte Realität. Jonas Frey, erster Vorsitzender des neuen Vereins, und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter haben in dem stark betroffenen Bundesland viel geleistet.

Die Unermüdliche vom Bodensee

Im Süden informiert Bianca Duventäster vom Landesverband Badische Imker regelmäßig mit ihren Handlungsempfehlungen die Imkerschaft über den aktuellen Stand der Dinge in Baden-Württemberg. Zudem hat sie es geschafft, dass Fraktionsgelder der CDU und der Grünen für die Ausbildung von Nestentfernern bereitgestellt werden. Trotz mehrfacher Mahnungen aus der Imkerschaft wurde die Ausbildung von den Behörden vernachlässigt, sodass nun geschulte Leute für die Aufgabe der Nestentfernung fehlen. Dies wurde im Herbst vergangenen Jahres eklatant sichtbar, als man mit der Entfernung der Nester aufgrund fehlender Nestentferner nicht mehr hinterherkam.

Anträge, Hotline und Konferenzen

Auch der Landesverband Westfälischer und Lippischer Imker sei beispielhaft genannt. Dort wurde zusammen mit der SPD ein guter Antrag zur Bekämpfung von Vespa velutina erarbeitet, der in den Landtag eingebracht wurde. Der Landesverband Bayerischer Imker ist zu dem Thema im engen Austausch mit dem Landesministerium und hat eine Vespa-velutina-Hotline sowie eine Online-Sprechstunde „Vespa velutina“ eingerichtet. Der Imkerverband Rheinland-Pfalz hat wiederum in der Vergangenheit zwei Konferenzen zu Vespa velutina (mit)organisiert. Im Anschluss an die letzten Konferenz haben sich kleine Arbeitsgruppen gebildet.

Velutina Army – eine große Gemeinschaft

Zu guter Letzt sei auch die Velutina Army genannt. Sie leistet einen großen Beitrag, in dem sie über WhatsApp eine große Community geschaffen hat, in der sich die Mitglieder über Themen rund um Vespa velutina austauscht. Zudem können sich unter anderem Nestsucher und Entferner in Länderuntergruppen über Nestsichtungen und deren Entfernung austauschen.  Allein die Hauptgruppe der Velutina Army hat fast 700 Mitglieder. Eine tolle Leistung von Miriam Wahr und allen weiteren Imkerinnen und Imkern, die sie unterstützen.

Herzlichen Dank

Nochmals: Es gibt noch viele, viele andere, die hier zu nennen wären. Allen gilt unser Respekt und unser Dank für ihren Einsatz! Weiter so, wir brauchen Euch!

https://www.velutina-netzwerk-saar.de

https://badische-imker.de/bienen/bienengesundheit-1/vespa-velutina

https://www.landtag.nrw.de/portal/WWW/dokumentenarchiv/Dokument/MMD18-13148.pdf

https://www.lvbi.de/aktuelles/156-hotline-asiatische-hornisse.html

https://velutina-army.de