Am 8. März 2025 fanden die 11. Oßmannstedter Gespräche nicht wie üblich in Oßmannstedt, sondern im Deutschen Bienenmuseum in Weimar statt. Und das aus gutem Grund: Die Veranstaltung stand diesmal ganz im Zeichen Ferdinand Gerstungs, der vor 100 Jahren verstarb. Der Pfarrer und Imker gilt als einer der bedeutendsten Bienenzüchter Deutschlands. Die Thüringer Arbeitsgemeinschaft Imkerei und Landwirtschaft und der Förderverein Deutsches Bienenmuseum e. V. organisierten daher eine kleine – dennoch ganz besondere – Festwoche zu seinen Ehren.
Ein Baum für die Ewigkeit: Zeremonie an Gerstungs Grab
Die Festwoche begann am 5. März, dem Todestag Gerstungs, mit einer Gedenkzeremonie an seinem Grab. Der Landesverband Thüringer Imker e. V. pflanzte dabei eine Roteiche, die an sein Wirken erinnern soll. Zudem begleiteten Schülerinnen und Schüler der Grundschule Kromsdorf-Oßmannstedt die Zeremonie auf ihre Art mit einem originellen Kulturprogramm und einem selbst komponierten „Bienen-Rap“.
Ausstellung und Buchvorstellung
Am 7. März wurde im Bienenmuseum eine Poster-Ausstellung eröffnet, die im Rahmen des Projekts „Landwirte und Imker im Dialog“ entstand. Sie zeigt anhand von Best-Practice-Beispielen Lösungsansätze für den Schutz von Honig- und Wildbienen.
Als Highlight präsentierte der pensionierte Imker Richard Graf seine moderne Übersetzung von Gerstungs Werk „Der Bien und seine Zucht“ – liebevoll ergänzt durch neue Fotos, welche die alten Illustrationen ersetzen.
Fachvorträge und Diskussionen
Am 8. März folgte die eigentliche Tagung. Vorab fand noch die feierliche Enthüllung einer neuen Gedenktafel zu Ehren Ferdinand Gerstungs im Eingangsbereich des Bienenmuseums statt, die von D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann gemeinsam mit Fabian Liesch (1. Vorsitzender LV Thüringer Imker e. V.) vorgenommen wurde.

D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann nach der Enthüllung der neuen Ferdinand-Gerstung-Gedenktafel im Bienenmuseum
Das Tagungsprogramm selbst begann mit einem Rückblick auf Gerstungs Wirken – präsentiert von Thomas Radetzki (Aurelia-Stiftung) und Andreas Pientka (Berufsimker). Beide Referenten betonten die Bedeutung einer wesensgemäßen Bienenhaltung.
Nach der Ehrung verdienter Imker, u. a. mit der Ferdinand-Gerstung-Medaille als höchste Auszeichnung des LV Thüringer Imker e.V., widmete sich die Tagung weiteren Fachthemen.
So diskutierten u. a. Falk Böttcher (Deutscher Wetterdienst) und Wildbienenexperte Dr. Christian Schmid-Egger die Auswirkungen des Klimawandels auf Bienen und Landwirtschaft.
Hommage & Inspiration für die Zukunft
Die Oßmannstedter Gespräche 2025 waren eine Hommage an Ferdinand Gerstung und schärften zugleich das Bewusstsein für die Bedeutung der Bienen und die Herausforderungen unserer Zeit. Ein gelungenes Beispiel für den Austausch zwischen Imkern und Landwirten – mit vielen Ideen und Initiativen zum Schutz der Bienen, für deren Umsetzung es jedoch entsprechende Rahmenbedingungen braucht.
Fazit: Die Oßmannstedter Gespräche bleiben ein unverzichtbarer Treffpunkt für alle, die sich für die Zukunft der Bienen und unserer Umwelt engagieren.
Mehr Infos? Gibt es bei der Thüringer Arbeitsgemeinschaft Imkerei und Landwirtschaft oder dem Förderverein Deutsches Bienenmuseum e. V.