1925 – 2025: Vor 100 Jahren wurde die Kollektivmarke „Echter Deutscher Honig“ (EDH) ins Leben gerufen und seitdem ist der Deutsche Imkerbund (D.I.B.) Inhaber der Markenrechte. Neben „Maggi“ (1886) gehört „Echter Deutscher Honig“ damit zu den ältesten eingetragenen Warenzeichen in Deutschland.
Ein Markenname mit Tradition und Zukunft
Ein Grund für die Einführung der Marke im Nachkriegsdeutschland war die Sicherung des deutschen Honigmarktes und seine deutliche Abgrenzung und Hervorhebung gegenüber Kunsthonigen aus dem Ausland und Auslandshonigen mit falscher Herkunftsangabe. Eine Idee, die ihren Ursprung Ende des 19. Jahrhunderts hat – und heute immer noch aktuell ist.
1925 wurde die Umsetzung für das sogenannte „Einheitsglas“ konkret. Nachdem ein Preisausschreiben für das Logo nicht zum gewünschten Erfolg geführt hatte, wurden vermutlich Entwürfe eines nicht benannten Künstlers verwendet. Im Frühjahr 1926 wurde das Warenzeichen in die Zeichenrolle des Reichspatentamtes eingetragen.
Modernisierung des Warenzeichens
Nach leichten Veränderungen in den 50er und 70er Jahren (RAL-Gütezeichen der CMA) wurde der Gewährverschluss 1994/1995, zum 70. Jahrestag der Einführung des Einheitsglases, grundlegend überarbeitet. Man will „die jüngere Generation zum Verzehr von deutschem Honig gewinnen“ und da wirkt der „alte Gewährverschluss“ eher „etwas abstoßend“ (Bericht des Beirates für Marktfragen, H.-J. Müngersdorff, aus dem Tätigkeitsbericht des D.I.B. 1993/1994). Damals wurde der Adler nach umfangreichen Verbraucherumfragen durch Elemente aus der Natur ersetzt: Ein Bienenkorb mit zwei Blüten und ein stilisierter Mischwald zieren nun das Glas der Verbandsmarke in den Farben grün, gold und weiß. Die eingetragene Wort- und Bildmarke „Echter Deutscher Honig“ ist sehr deutlich lesbar im Gegensatz zum vorherigen Aufdruck.

Im Juli 2010 entschied sich das erweiterte Präsidium des D.I.B. für die Gestaltung des Gewährverschlusses in der Form wie er auch aktuell verwendet wird. Gründe einer Neugestaltung waren vorausgegangene Verbraucherumfragen und Befragungen bei den Mitgliedsverbänden. Es sind drei Blüten auf dem Logo zu sehen und die Farben wirken heller und moderner. Das Layout insgesamt wurde dem Zeitgeist angepasst, ohne dass die vertraute, traditionelle Optik verloren ging.
Das RAL-Gütezeichen wurde aufgrund der Auflösung der CMA nicht mehr verwendet, stattdessen wurde der Aufdruck „Spitzenqualität vom Imker“ eingeführt. Heute gibt es zudem den Aufdruck „Kontrollierte Markenqualität“ oder „Regionale Qualität (von/vom…)“.
Die Marke „Echter Deutscher Honig“ ist rechtlich geschützt und darf nur in der Vollständigkeit seiner Bestandteile – geprägtes Glas, geprägter Deckel, Deckeleinlage und Gewährverschluss (Etikett) – in den Verkehr gebracht werden.
Die Kennzeichnung des Glases enthält stets das Mindesthaltbarkeitsdatum, Name und Anschrift der Imkerei, Kontrollnummer, die Füllmenge, Lagerungshinweise und die Sortenbezeichnung.
Echter Deutscher Honig unterliegt einer nachhaltigen Qualitätssicherung: es finden stichprobenartig unabhängige Kontrollen nach einem bundesweit einheitlichen Standard statt. Die festgelegten Qualitätsmerkmale müssen strengeren als in der Honigverordnung gesetzlich festgeschriebenen Anforderungen entsprechen. Wichtige Qualitätskriterien sind: Wassergehalt, Enzymaktivität, HMF-Gehalt (Hydroxymethylfurfural, Messkriterium für die korrekte Behandlung und Lagerung), Pollenanalyse per Mikroskop.
Die Bienen für uns und wir für die Bienen
Honigbienen sind die einzigen Blütenbestäuber, die als Staat überwintern. Sie sind im Frühjahr daher die ersten blütenbestäubenden Insekten, die in großer Zahl ausfliegen. Die Bienen bestäuben auf ihren Flügen zahlreiche Obst- und andere Nutzpflanzen in unserer Umgebung, was deren Erträge und Qualitätsmerkmale wie Gewicht, Gestalt, Zucker-Säure-Gehalt, Keimkraft, Fruchtbarkeit und Lagerfähigkeit deutlich steigert. Außerdem werden zahlreiche Wildpflanzen von Bienen bestäubt. Ökologisch betrachtet tragen Bienen damit zur Biodiversität bei.
Unsere Honigbienen sind von Frühjahr bis Herbst auf ein möglichst durchgängiges Blütenangebot angewiesen. Mit einer bienenfreundlichen Gestaltung unserer Balkone, Terrassen und Gärten können wir alle für die Honigbienen, aber auch für andere blütenbestäubende Insekten wie z. B. Wildbienen und Schmetterlinge etwas tun. Hierzu zählen die Wahl insektenfreundlicher Pflanzen, die Anlage artenreicher Blumen- und Kräuterbeete, das Aufstellen geeigneter Trinkquellen und das Angebot an geeigneten Nistmöglichkeiten für Wildbienen.
Der Deutsche Imkerbund setzt sich für Natur- und Artenschutz ein und vertritt über seine Mitgliedsverbände derzeit ca. 138.000 Imker mit rund 900.000 Bienenvölkern.
