Von Montreal bis Kopenhagen: Unser Weg zur Apimondia 2029

Von Montreal bis Kopenhagen: Unser Weg zur Apimondia 2029

Deutschland erhielt den Zuschlag als Gastgeber des Weltkongresses 2029. Der Deutsche Imkerbund blickt auf einen langen Weg zurück – und auf einen großen Erfolg für die deutsche Imkerei.

Schon 2019 in Montreal war die Idee im Gepäck dabei: Deutschland sollte Gastgeber einer Apimondia werden. Torsten Ellmann reiste damals als Delegierter des Deutschen Imkerbundes (D.I.B.) nach Kanada. Zunächst kam das Jahr 2025 in den Blick – doch Skandinavien signalisierte ebenfalls Interesse. Statt gegeneinander anzutreten, entschieden wir uns für Zusammenarbeit. So wuchs der Plan, den Weltkongress der Imkerei 2029 nach Deutschland zu holen. Das passte: 60 Jahre nach der letzten Apimondia in München und 40 Jahre nach dem Mauerfall.

Die Bewerber

Das Präsidium und das erweiterte Präsidium des D.I.B. beschlossen 2022, eine Kandidatur für 2029 anzustreben. In Gesprächen mit deutschen Verbänden suchten wir Unterstützung – mit wechselndem Erfolg. Klar war: Laut den Statuten können nur Vollmitglieder der Apimondia eine Bewerbung einreichen. In Deutschland kamen dafür der Deutsche Imkerbund und der Deutsche Berufs- und Erwerbsimkerbund infrage. Mit Letzterem vereinbarten wir 2025 eine Aufteilung der Bewerbungskosten im Verhältnis 80 zu 20.

Die Standortfrage

Die große Glashalle setzt einen Akzent auf dem Messegelände in Leizig. Foto: Messe Leizipg

Doch wo sollte der Kongress stattfinden? Ellmann prüfte mehrere Messestandorte. Leipzig bot schließlich die besten Bedingungen: günstiger, vielseitiger, flexibler. Zugleich passte die Stadt symbolisch perfekt – sie spielte eine Schlüsselrolle in der Friedlichen Revolution, die zum Mauerfall führte. „Bees unite us“ – Leipzig unterstreicht unser Motto für die Apimondia 2029.

Schirmherrschaft

Ein starker Rückhalt kam aus der Politik: Torsten Ellmann gewann das Bundesministerium für Landwirtschaft als Partner. Der damalige Bundesminister Cem Özdemir übernahm die Schirmherrschaft. Nach dem Regierungswechsel führte sein Nachfolger Alois Rainer diese fort. Damit war auch die Unterstützung der Bundesregierung gesichert.

Auftakt in Chile

Das schlechte Wetter trübte nicht die gute Stimmung innerhalb der deutschen Botschaft in Santiago de Chile. Foto: Sebastian Spiewok

Schon bei der Apimondia 2023 in Santiago de Chile machten wir unsere Ambitionen sichtbar. Auf unsere Initiative hin lud das Bundesministerium die Delegierten der Apimondia-Mitglieder zu einem Empfang in die deutsche Botschaft ein – ein besonderer Ort für eine solche Veranstaltung. Die Resonanz war groß, die Organisation überzeugte – und vermutlich hielt dieses Signal mögliche Mitbewerber von einer eigenen Kandidatur ab. So sagte Dr. Jeff Pettis, Präsident der Apimondia-Organisation anschließend: „Nachdem Deutschland seinen Hut in den Ring geworfen hat, wird es sich der eine oder andere potenzielle Ausrichter vermutlich gut überlegen, ob er ebenfalls kandidieren wird.“

D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann gemeinsam mit Dr. Jeff Pettis, Präsident der Apimondia, und Vertretern des Bundesministeriums und der Botschaft. Fotos: BMEL

Bewerbung und Prüfung

Um eine Apimondia ausrichten zu können, müssen bestimmte Vorgaben zu Saalgrößen, Hotels, Infrastruktur und Zuverlässigkeit der Ausrichter erfüllt sein. Das Congress Center Leipzig stellte die Bewerbungsunterlagen mit einer Agentur zusammen. Das erste elektronische „Bewerbungsbuch“ wurde fristgerecht im April 2025 nach Rom versandt. Dies sollte auch unseren Nachhaltigkeitsgedanken zum Ausdruck bringen! Im Sommer folgte der Besuch einer Apimondia- Delegation in Leipzig, um die Bedingungen vor Ort zu prüfen.

Tacheles in Kopenhagen

In Kopenhagen traten wir schließlich offiziell an – mit einem Stand auf der Messe und einem „Deutschen Abend“. Wieder leistete die Geschäftsstelle für die Vorbereitung und Koordinierung enorme Arbeit. Am Ende lohnte sich der Einsatz: 71 von 72 Stimmen für Deutschland.

Unser Dank gilt allen Unterstützern – und ganz besonders unserer Geschäftsstelle für ihr Engagement. Deutschland freut sich auf die Apimondia 2029 in Leipzig.

Foto oben: Daniel Herrmann/Imkerverband Rheinland e.V.