Lebensmittelbetrug stoppen: Impulse aus Berlin

Lebensmittelbetrug stoppen: Impulse aus Berlin

Rund 300 Fachleute aus über 50 Ländern diskutierten während der Food-Fraud-Konferenz in Berlin über besseren Schutz vor Lebensmittelbetrug. Auch der Deutsche Imkerbund brachte seine Anliegen ein.

„Lebensmittelbetrug ist international – und so müssen wir handeln”, das betonte Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer gleich zu Beginn der International Food Fraud Conference in Berlin. „Wir müssen zusammen Lösungen finden und umsetzen“, sagte er. Rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus mehr als 50 Ländern waren Anfang November dabei – auch der Deutsche Imkerbund.

Viele Infos für unsere Arbeit

Die guten Vorträge und Podiumsdiskussionen boten uns viele Hinweise für unsere Arbeit gegen Betrug im Honigsektor. Wir sprachen mit Fachleuten über Datenaustausch, die Analyse ökonomischer Daten, Künstliche Intelligenz und Datenbanken – schließlich lautet eines unserer Ziele ein EU-Referenzlabor für Honig. Auch über Optionen für eine EU-Honig-Datenbank konnten wir diskutieren.

Fehlende offizielle Methoden

Zudem konnten wir in einigen Gesprächen Impulse setzen, um die Bekämpfung des Honigbetrugs voranzubringen. Wir machten dabei die Frustration in der Imkerei über fehlende offizielle Methoden zur Honiganalyse deutlich. Ghislain Marechal von der Generaldirektion Gesundheit und Lebensmittelsicherheit der EU-Kommission zeigte hierfür Verständnis. Er stellte klar: Nach EU-Verordnung 2017/625 dürfe Kontrolllabore zwar nicht offizielle Methoden einsetzen – sie brauchen dann aber zusätzliche Hinweise, um einen eventuellen Betrugsverdacht zu untermauern. „Deshalb ist im Bericht zur EU-Aktion „From the Hives“ nur von „verdächtigen Proben“ die Rede“, erklärte Marechal. „Betrüger konnten nur dort gestellt werden, wo die Polizei zusätzliche Beweise fand.“

Standards verteidigen

Wir wiesen auch auf eine weitere Herausforderung beim Lebensmittelbetrug hin: Wir müssen unsere Standards verteidigen – und möglichst weiterentwickeln. China versucht zunehmend, eigene Standards weltweit zu verankern, um Billigware besser anbieten zu können. Das betrifft auch Imkereiprodukte. Diese Standards sind zwar rechtlich nicht bindend, können aber später von Regierungen oder Gerichten aufgegriffen werden.

Danke für die Organisation

Wir danken dem Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat sowie dem Nationalen Referenzzentrum für authentische Lebensmittel für die Organisation der Konferenz.