Länderübergreifende Jugendarbeit: gelungene Premiere

Länderübergreifende Jugendarbeit: gelungene Premiere

Vom 5. bis 7. September 2025 wurde das oberpfälzische Ensdorf zum Zentrum der deutsch-österreichischen Jungimkerei. Zum ersten Mal trafen sich junge Imkerinnen und Imker aus Österreich und Deutschland zu einem länderübergreifenden Wettbewerb und Austausch. Ziel war es, nicht nur Fachwissen zu vertiefen, sondern auch Freundschaften zu knüpfen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu stärken.

Willkommen in Ensdorf – Ankunft und Auftakt

Die Reise begann für die Teilnehmenden in Amberg, wo sie herzlich von den deutschen Hauptkoordinatoren empfangen wurden. Von dort ging es weiter zum Don Bosco Kloster in Ensdorf – einem Ort, der nicht nur Unterkunft bot, sondern auch als Wettbewerbsstätte diente. Die Atmosphäre war geprägt von Vorfreude und Neugier.

In nationalen Vorentscheiden im Mai hatten sich jeweils neun Jugendliche aus Deutschland und Österreich für den Wettbewerb qualifiziert. Die deutschen Teams kamen aus Schleswig- Holstein, Hessen und dem Rheinland, während die österreichischen Teilnehmer aus allen Bundesländern angereist waren – ein buntes Mosaik der jungen Imkerszene.

Theorie trifft Praxis – der Wettbewerb beginnt

Nach der Begrüßung am Freitag stand der Theorietest auf dem Programm. Anschließend wurden gemischte deutsch-österreichische Zweierteams ausgelost. Diese Teams sollten am Samstag den Praxiswettbewerb bestreiten. Bereits am ersten Abend entstanden erste Gespräche, Lachen hallte durch die Gänge des Klosters und die Grundlage für neue Freundschaften war gelegt.

Der große Wettbewerbstag – Wissen, Geschick und Teamgeist

Der Samstag war geprägt von intensiver Arbeit und spannenden Herausforderungen. Zwischen 9 und 17 Uhr durchliefen die Jugendlichen sechs Stationen:

  • Werkzeuge und Gerätekunde
  • Botanisches Wissen
  • Anatomie der Biene
  • Imkerliches Arbeiten an der Fotobeute
  • Honigsensorik
  • Honigqualität

Zusätzlich gab es drei Workshop-Stationen:

  • Gefahren in der Imkerei
  • Leitwertmessung
  • Jugendarbeit und Engagement

Die Aufgaben verlangten nicht nur Fachwissen, sondern auch Konzentration, Kommunikation und gegenseitige Unterstützung. Durch die gemischten Teams zeigte sich, wie gut internationale Zusammenarbeit funktionieren kann – ein echtes Vorbild für die Zukunft.

Siegerinnen und Sieger – Einzel- und Teamwertung

In der Einzelwertung überzeugte:

  1. Lea Simone (Schleswig-Holstein)
  2. Paul Schwarzenau (Hessen)
  3. Fabio Rieder (Vorarlberg)

In der Teamwertung siegten

  1. Lea Simone & Fabio Rieder
  2. Paul Schwarzenau & Elija Raab (Niederösterreich)
  3. Lukas Maurer (Steiermark) & Simon Opitz (Nordrhein-Westfalen)

Die Freude über die Platzierungen war groß – doch noch größer war die Begeisterung über das gemeinsame Erlebnis.

Unterstützung und Vision – Ein Projekt mit Zukunft

Ein besonderer Dank gilt den beiden Verbänden: Der Deutsche Imkerbund e. V. (D.I.B.) und der Österreichische Imkerbund (ÖIB) machten dieses Treffen überhaupt erst möglich. Vor Ort waren Stefan Spiegl, Vizepräsident des D.I.B., sowie Valeria Voit, die Bundesjugendreferentin des ÖIB. Beide engagierten sich auch aktiv als Juroren an den Stationen und begleiteten die Jugendlichen mit großem Interesse.

Ausblick – Der Beginn einer neuen Tradition

Die Idee für dieses Treffen entstand beim Internationalen Jungimkertreffen 2024 in Dubai. Seither wurde sie vom Organisationsteam des D.I.B. und ÖIB mit viel Herzblut weiterentwickelt. Mit Unterstützung des Wettbewerbskomitees des Internationalen Centers der jugendlichen Imkernden konnte ein hochkarätiger Wettbewerb gestaltet werden – zugleich eine Generalprobe für das IMYB 2026 in Nordirland.

Das erste deutsch-österreichische Jungimkertreffen war mehr als ein Wettbewerb. Es war ein Fest der Gemeinschaft, des Lernens und der Begeisterung für die Bienenhaltung. Mit diesem gelungenen Auftakt wurde der Grundstein für eine hoffentlich lange und erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt.

Die jungen Imkerinnen und Imker haben gezeigt, dass die Zukunft der Imkerei in guten Händen liegt – engagiert, wissbegierig und voller Tatendrang.

Bericht: Matthias Bohmann, Imkerverein Sulzbach-Rosenberg e. V.; Fotos: M. Bohmann