Die Grußworte beim Deutschen Imkertag in Bremen lieferten gute Botschaften und sehr interessante Denkanstöße.
Zu den Gästen, die den Deutschen Imkertag mit ihrer Anwesenheit beehrten, gehörte Antje Grotheer, Präsidentin der Bremischen Bürgerschaft. Sie hob gleich zu Beginn hervor, wie wichtig unsere Bienen für Natur und Gesellschaft sind. Sie führte aus, dass Bremen in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Imkerbund einen Antrag zum Schutz vor gepanschten Honig auf den Weg gebracht hat – dies strahlte inzwischen auch auf Schleswig-Holstein und Bayern aus. Ein positives Beispiel, wie Politik und Imkerschaft zusammenwirken können.

Schätzt den Einsatz der Imkerinnen und Imker: Ruth Müller von der BayernSPD.
Das Grußwort von Ruth Müller, Abgeordnete der BayernSPD – sie hatte den Bremer Antrag in Bayern übernommen – traf den Nerv des Publikums: „Sie sind Botschafter des Naturschutzes. Ihr Beitrag ist enorm.“
Und dann erinnerte sie an die Honiggläser im Foyer: „Man sieht die Vielfalt des Honigs unten auf dem Tisch. Man schmeckt die Landschaft, die Blüte, die Jahreszeit, man schmeckt Heimat. Honig erzählt Geschichten – von Alpenrosen in den Bergen, von den Lindenalleen in den Städten. Deshalb ist es so wichtig, den Wert heimischen Honigs hervorzuheben.“ Schöner kann man heimischen Honig kaum beschreiben.
Demokratie braucht starke Stimmen

Eine starke Befürworterin fairer und respektvoller Debatten: Petra Bentkämper.
Petra Bentkämper, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbands, brachte eine andere, aber ebenso wichtige Perspektive ein. Sie erinnerte daran, dass Verbände mehr leisten sollten, als nur Fachthemen zu behandeln: „Wir müssen die Demokratie schützen.“ In Zeiten von zunehmender Hetze und wachsendem Rechtsextremismus forderte sie dazu auf, Haltung zu zeigen und die Mitglieder mündig gegenüber Fake News zu machen. Sie regte dazu an, auch in den Verbänden richtig zu debattieren – und zwar stets mit dem gebotenen Respekt voreinander.
Und sie hatte noch ein Geschenk im Gepäck: Unterstützung bei der Aufklärung der Bevölkerung über Vespa velutina durch ihre mehr als 400.000 Mitglieder – ein Angebot, das wir gerne annehmen.
„Nutzen wir unsere Schwarmintelligenz!“
Zum Schluss sprach D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann. Er umriss zunächst kurz die Arbeit und die politischen Forderungen des D.I.B. zu Themen wie Honigverfälschung, Vespa velutina und Aufstellverboten von Bienenvölkern. Dann griff er das Grußwort seiner Vorrednerin auf: „Geben wir den extremen Rändern keine Chance. Stärken wir die Gemeinschaft. Nutzen wir unsere Schwarmintelligenz, um voranzukommen!“
Ein Appell, der nicht nur politisch, sondern auch menschlich guttat.
Er mahnte zugleich, faktenbasiert zu arbeiten – auch angesichts der vielen Falschmeldungen: „Wir sollten bei den Fakten bleiben, nicht übertreiben. Die Politik muss uns auch ernst nehmen.“
Schließlich wurde er ganz praktisch: „Wir wollen für unseren Honig auskömmliche Preise. Dann sollten wir beim Einkauf aber auch nicht immer nur nach Tiefstpreisen suchen.“ Dies gilt gerade in Zeiten, in denen immer mehr billige Imkereigeräte aus Fernost locken. Ellmanns Appell: Unterstützt unsere heimischen Anbieter – genauso, wie wir wollen, dass die Menschen unseren Honig kaufen.
Fazit
Die Grußworte in Bremen waren erfrischend anders: motivierend und zukunftsgerichtet. Sie zeigten, dass Imkerei und Verbandsarbeit weit mehr sind als nur das Arbeiten am Bienenstand: Sie sind auch Naturschutz, Demokratiepflege – und ein Stück gelebte Heimat.