HarmHoney und ein Besuch beim JRC

HarmHoney und ein Besuch beim JRC

Wir konnten weitere Honigproben zur Bekämpfung des Honigbetruges verschicken.

Vergangene Woche haben wir die restlichen gesammelten Honigproben für das EU-Projekt HarmHoney zur Gemeinsamen Forschungsstelle der EU (JRC) geschickt. Im Rahmen des Projektes werden drei Analysemethoden zur Aufdeckung von Honigbetrug harmonisiert. Im Zuge dessen sollen die Methoden zudem verbessert und neue Marker gesucht werden, die mit den Methoden verwendet werden können. Auch die Grenzwerte der Methoden werden überprüft.

Das Ziel: mehr amtliche Methoden

Bei der Harmonisierung handelt es sich leider um einen längeren Prozess, der jedoch notwendig ist, damit die Methoden endlich als amtliche Verfahren in die Gesetzgebung der EU aufgenommen werden. Dies wird bereits seit langer Zeit von der Imkerschaft gefordert, denn immer wieder wurden zwar Betrugsfälle mit diesen Methoden aufgedeckt, die Ergebnisse jedoch vor Gericht nicht anerkannt. Darüber hinaus sollen unterschiedliche Ergebnisse verschiedener Labore mit derselben Methode durch eine Harmonisierung oder gar Standardisierung weitgehend vermieden werden.

Wichtige Daten zu den Proben

Insgesamt 94 Honigproben konnten wir dem JRC zur Verfügung stellen. Das Besondere an unseren Proben ist, dass wir viele Metadaten mitliefern konnten, darunter Angaben zur genauen Herkunft und zur letzten Fütterung der Bienen, aber auch unterschiedliche Qualitätsparameter sowie die jeweilige Pollenanalyse und Sortenbestimmung. Hierfür möchten wir dem Institut für Bienenkunde in Celle nochmals herzlich danken. Die vielen Daten machen die Honige zu hochwertigen Proben. Unser besonderer Dank gilt auch Wolfgang Baum, Honigobmann des Berliner Verbandes, für die Koordination der Proben und allen Imkerinnen und Imkern, die sich beteiligt haben.

Besuch in Geel

Wir haben einen Termin in Brüssel für einen Besuch der Gemeinsamen Forschungsstelle genutzt. Dabei sprachen wir auch die Harmonisierung und Weiterentwicklung anderer Analysemethoden inklusive DNA-Methoden an. Zudem erörterten wir die Möglichkeiten einer EU-weiten Datenbank für Honige und eines EU-Referenzlabors für Honig.

Die Forschungsstelle liegt sehr abgelegen, und die alten Gebäude sehen von außen nicht sonderlich eindrucksvoll aus, doch in den Laboren stehen Geräte im Millionenwert. Auch ihre jährliche Wartung verschlingt viel Geld. „Hier sieht man, wie viel Geld ausgegeben wird, nur weil einige Leute kriminelle Machenschaften bei der Verfälschung von Lebensmitteln entwickelt haben“, stellte D.I.B.-Präsident Torsten Ellmann fest.