Gemeinsame Agrarpolitik der EU – Zukunft der Imkereiförderung

Gemeinsame Agrarpolitik der EU – Zukunft der Imkereiförderung

Die EU-Kommission hat am 16. Juli einen mehrjährigen Finanzrahmen von zwei Billionen Euro vorgelegt. Er betrifft auch die Gemeinsame Agrarpolitik – und damit die Förderung der Imkerei.

Mit dem Budget für die Jahre 2028 bis 2035 will die Kommission eine unabhängige, sichere und widerstandsfähige Gesellschaft und Wirtschaft stärken. Dafür schlägt sie eine neue Struktur der Agrarpolitik vor: Die beiden traditionellen Finanzierungssäulen sollen zu einem einzigen Topf für sogenannte nationale und regionale Partnerschaft zusammengefügt werden. Das soll den Mitgliedstaaten mehr Spielraum geben – bedeutet aber auch eine Kürzung des Budgets um 20 Prozent. Es ist zu befürchten, dass Umwelt- und Biodiversitätsmaßnahmen darunter leiden. Auch die Unterstützung des Imkereisektors könnte sinken.

Förderung der Imkerei

Nationale Strategiepläne und gezielte Maßnahmen bleiben Grundlage der Förderung. Damit können weiterhin Beratungen, Umweltmaßnahmen, Zertifizierungen und kollektive Lagerhaltung unterstützt werden. Unklar ist jedoch, wie viel Geld die EU und die Mitgliedstaaten künftig für die Imkerei bereitstellen – und ob es europäische Vorgaben gibt, die eine proportionale Unterstützung für alle Mitgliedstaaten gewährleisten. Künftig wird vieles in der Verantwortung der Mitgliedstaaten liegen – in Deutschland damit bei den Bundesländern. Auch der Zugang zu nationalen Krisenplänen wird ihnen überlassen.

120 Millionen Euro

Derzeit fließen jährlich 60 Millionen Euro aus EU-Mitteln in die Imkerei. Die Mitgliedstaaten kofinanzieren diese Summe, sodass insgesamt 120 Millionen Euro bereitstehen. Welche Auswirkungen die Reform auf einzelne Imkereien haben wird, lässt sich noch nicht abschätzen. Wir wurden in ersten Videokonferenzen über den Vorschlag der EU-Kommission informiert – nun beginnen die Verhandlungen zwischen Kommission, Parlament und Mitgliedstaaten. Sie werden sich über mehrere Jahre ziehen. Der Deutsche Imkerbund wird sich – wie bereits in der Vergangenheit – auch in diesen Verhandlungen für die Interessen der heimischen Imkerei einsetzen.