Für die Bekämpfung von Betrug auf dem Honigmarkt sind immer wieder Innovationen notwendig. Eine Möglichkeit sind DNA-Analysen. Doch wo stehen diese zurzeit? Ein Faktencheck zur Versachlichung der Diskussion.
Honig gilt als eins der am häufigsten verfälschten Lebensmitteln. Die Auswirkungen dieses unfairen Wettbewerbs bekommen vor allem Erwerbsimkereien zu spüren, die ihren Honig im Fass verkaufen, denn sie müssen mit den Preisen auf dem Weltmarkt konkurrieren. Um die heimische Imkerei sowie die Verbraucherinnen und Verbraucher zu schützen, müssen die Möglichkeiten der Betrugsbekämpfung dringend ausgeweitet werden. Leider benötigen diese Prozesse, gerade auch bei der Entwicklung neuer Analysemethoden, viel Zeit. Dies stellt angesichts des Drucks, der auf Teilen der Imkerei lastet, ein Problem dar.
Anfeindungen sind nicht hilfreich
In diesem Umfeld werden auch DNA-Analysen als neue Analysemethoden diskutiert. Die Entwicklung wurde vom estonischen Imkerverband angestoßen, hat inzwischen aber eine eigene Dynamik erreicht. Die Methoden haben ein großes Potenzial, doch ist die Menge an Fehlinformationen, die im Rahmen dieser Diskussionen verbreitet wurde und wird, problematisch. Dies steigerte sich zudem immer mehr in Anfeindungen und Verleumdungen bis hin zu Verschwörungstheorien. Eine Schwarz-Weiß-Mentalität ist für die Situation und die Etablierung neuer Methoden in keiner Weise hilfreich.
Um es noch einmal klar zu sagen: Der Deutsche Imkerbund ist nicht gegen die Einführung von DNA-Analysen zur Aufdeckung von Honigverfälschungen. Im Gegenteil: Wir setzen uns seit geraumer Zeit für die Ausweitung des Repertoires der amtlichen Analysemethoden ein. Die Behörden müssen handlungsfähig sein! Die DNA-Analysen können dabei hilfreiche Werkzeuge sein – sie sind aber auch nicht die einzigen Methoden. Das Thema haben wir in Gesprächen mit Behörden und Laboren immer wieder angesprochen. Zudem haben wir mehrfach unsere Zusammenarbeit angeboten.
Sachliche Diskussion notwendig
Mit dem Faktencheck, den wir hier anbieten, wollen wir die Analysen nicht zerreden, wie ein anderer Vorwurf lautet, sondern versuchen, die Diskussion wieder auf eine sachliche Ebene zu bringen, die auch ohne Diffamierungen auskommt. Diese haben schon in der Vergangenheit nicht geholfen – so mussten wir erst einige Türen wieder öffnen, die bereits zugeschlagen worden waren. Zudem zeigt eine sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema besser, welche Aufgaben zu erfüllen sind, um das Ziel zu erreichen.